Die Geschichte von Ashakiran

Alles begann im Jahr 1991. Die Indo­lo­gin und Eth­no­lo­gin Dr. Cor­ne­lia Mal­le­brein reis­te in die abge­le­ge­ne Regi­on der Kandhmal-Ber­ge von Odi­sha. Ziel war es, im Rah­men eines For­schungs­pro­jekts am Rau­ten­strauch-Joest-Muse­um in Köln die reli­giö­sen Tra­di­tio­nen und das künst­le­ri­sche Schaf­fen der eth­ni­schen Grup­pe der Maliah-Kandh zu erfor­schen. Sie besuch­te weit abge­le­ge­ne Dör­fer, nahm an zahl­rei­chen Fest­lich­kei­ten teil, sprach mit den Men­schen vor Ort und lern­te dabei auch deren Pro­ble­me und Sor­gen ken­nen. Sie sah die erschre­cken­de Armut, die Not und das Feh­len von Bil­dung und Kran­ken­vor­sor­ge vor allem bei Frau­en und Kindern.

Cornelia Mallebrein im Gespräch mit Frauen der Maliah-Kandh (Foto: C.M.)
Cor­ne­lia Mal­le­brein im Gespräch mit Frau­en der Maliah-Kandh (Foto: C.M.)

Zurück in Deutsch­land beschloss sie zu hel­fen. In ihrem Hei­mat­ort Hin­ter­zar­ten hat sich spon­tan der Müt­ter-Kind-Kreis bereit erklärt, eine ers­te Paten­schaft zu über­neh­men. Mit 150,- DM fing alles an. Zügig nahm die Zahl der För­de­rer zu und damit auch die Anzahl der Pro­jek­te und der rea­li­sier­ten Vorhaben.

Was 1991 als För­der­kreis begann, wur­de im Jahr 2012 zum gemein­nüt­zi­gen För­der­ver­ein Asha­ki­ran e. V. Inzwi­schen steht Frau Mal­le­brein ein tat­kräf­ti­ger Vor­stand zur Seite.

Seit­her reist Cor­ne­lia Mal­le­brein jähr­lich in die­se Regi­on, um aktiv bei der Pro­jekt­ar­beit mit­zu­wir­ken. Dabei wird sie von Mit­glie­dern des Ver­eins unter­stützt, die in den Pro­jek­ten vor Ort ehren­amt­lich tätig sind.

Initiatorin des Vereins: Dr. Cornelia Mallebrein

Mutter mit Kind, Bronze der Maliah-Kandh (Privatsammlung)
Mut­ter mit Kind, Bron­ze der Maliah-Kandh (Pri­vat­samm­lung)

Cor­ne­lia Mal­le­brein stu­dier­te Indo­lo­gie, indi­sche Kunst­ge­schich­te und Eth­no­lo­gie in Mün­chen, Göt­tin­gen und Tübin­gen, wo sie 1994 pro­mo­vier­te. Seit die­ser Zeit hat sie sich im Rah­men meh­re­rer For­schungs­pro­jek­te inten­siv mit den unbe­kann­ten reli­giö­sen und künst­le­ri­schen Tra­di­tio­nen Indi­ens beschäf­tigt. Auf zahl­rei­chen For­schungs­rei­sen konn­te sie die­se unter­su­chen und doku­men­tie­ren. Ihre For­schungs­er­geb­nis­se wur­den in meh­re­ren Büchern und Auf­sät­zen publi­ziert und in vie­len Aus­stel­lun­gen im In- und Aus­land der Öffent­lich­keit vorgestellt.

Nähe­res zur wis­sen­schaft­li­chen Tätig­keit fin­den Sie auf der Home­page: www.mallebrein.com

Frau Mal­le­brein ist seit 2003 1. Vor­sit­zen­de der Deutsch-Indi­schen Gesell­schaft Boden­see e.V. (www.dig-bodensee.com), mit der sie gemein­schaft­lich wei­te­re Pro­jek­te in Indi­en durchführt.

Odisha – Schwerpunkt der Forschungstätigkeit

Publikation: Die vertauschten Götter - Religionswechsel in Indien
Publi­ka­ti­on: Die ver­tausch­ten Göt­ter – Reli­gi­ons­wech­sel in Indi­en, 2011

Publikation: The Divine Play on Earth
Publi­ka­ti­on: The Divi­ne Play on Earth – Reli­gious Aes­the­tics ans Ritu­al in Oris­sa, 2008
Publikation: Die anderen Götter - Volks- und Stammesbronzen aus Indien, 1992
Publi­ka­ti­on: Die ande­ren Göt­ter: Volks- und Stam­mes­bron­zen aus Indi­en, 1992 

In ihrer letz­ten Buch­pu­bli­ka­ti­on aus dem Jahr 2011 „Die ver­tausch­ten Göt­ter – Reli­gi­ons­wech­sel in Indi­en” behan­delt sie u. a. die Aus­schrei­tun­gen gegen Chris­ten in den Kandhmal-Ber­gen im August 2008, die Geschich­te der christ­li­chen Mis­si­on in Odi­sha und die dor­ti­ge tri­ba­le Kunst.
Nähe­res: Fly­er: Die ver­tausch­ten Göt­ter – Reli­gi­ons­wech­sel in Indi­en
Rezen­sio­nen: Asi­en­fo­rum

Infor­ma­tio­nen zur künst­le­ri­schen Tra­di­ti­on der Kandh und ande­rer eth­ni­scher Grup­pen in Odi­sha sind publi­ziert in:

  • 1992 Die ande­ren Göt­ter – Volks- und Stam­mes­bron­zen aus Indi­en, Hei­del­berg: Edi­ti­on Braus.
  • 1998 Dar­shan – Blick­kon­takt mit indi­schen Göt­tern, Ber­lin: Muse­um für Völkerkunde
  • 2008 The Divi­ne Play on Earth – Reli­gious Aes­the­tics and Ritu­al in Oris­sa, Hei­del­berg : Syn­chron Ver­lag. Nähe­res: Fly­er Divi­ne­Play Rezen­sio­nen: Südasien.Info 
  • 2012 Ele­fan­ten, schau­keln­de Göt­ter und Tän­zer in Trance. Bron­ze­kunst aus dem heu­ti­gen Indi­en. Zürich: Scheid­eg­ger & Spieß. Nähe­res: scheidegger-spiess.com

Auszeichnungen

  • Verleihung des Bundesverdienstkreuzes in Konstanz durch Minister Friedrich 2012 (Foto: Benni Doll)
  • Verleihung des Rabindranath Tagore-Preises 2002. (Foto: Ashakiran)

Im Jahr 2002 erhielt sie den Rabin­dra­nath-Tago­re Kul­tur­preis der Deutsch-Indi­schen Gesell­schaft e.V. in Wür­di­gung der beson­de­ren Ver­diens­te und Ver­mitt­lung von Geist und Leben Indi­ens. Lau­da­tio von Frau Dr. Icke-Schwal­be:
Lau­da­tio Frau Dr. Icke Schwalbe

Im Jahr 2012 erhielt sie den Ver­dienst­or­den der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land am Ban­de (Bun­des­ver­dienst­kreuz) für ihre Ver­diens­te und ihr Enga­ge­ment im Bereich der deutsch-indi­schen Bezie­hun­gen und für die sozia­len Pro­jek­te in Indi­en.
Pres­se­mit­tei­lung:
Pres­se­mit­tei­lung Bundesverdienstkreuz